Geschmack

Schon der Duft eines frisch gebackenen Kuchens lässt uns erahnen: Uns erwartet etwas ziemlich Leckeres! Uns läuft sprichwörtlich das Wasser im Mund zusammen. Wir beißen in das fluffige, bestenfalls noch lauwarme Gebäck und dann - süß, weich und einfach köstlich. Und sind wir erst einmal auf den Geschmack gekommen, geben wir uns mit einen einzelnen Bíssen meistens nicht zufrieden. Doch wie kommt es überhaupt dazu, dass wir verschiedene Geschmäcker wahrnehmen? Und dass uns gerade das Süße so unwiderstehlich gut gefällt?

Wie funktioniert eigentlich Geschmack?

Unsere Zunge kann fünf Geschmacksrichtungen wahrnehmen.

  • Süß
  • Sauer
  • Salzig
  • Bitter
  • Unami

Diese liegen nicht, wie vor einigen Jahren noch angenommen, in verschiedenen Zonen auf der Zunge verteilt. Sondern alle Geschmäcker können in allen Bereichen wahrgenommen werden. Die Empfındung „bitter“ wird im hinteren Bereich der Zunge besonders empfindlich wahrgenommen. Diese Schutzfunktion sorgt dafür, dass wir giftige oder verdorbene Lebensmittel nicht schlucken. sondern rechtzeitig ausspucken.

Was genau passiert auf der Zunge?

Die Wahrnehmung von Geschmack findet durch die Papillen auf der Zunge statt. Das sind Erhebungen, die jeweils fünf bis zehn Geschmacksknospen tragen. Diese sind wiederum
aus bis zu 100 Sinneszellen aufgebaut, die wie Orangenschnitze angeordnet sind. Moleküle aus der Nahrung lösen sich im Speichel und treffen auf die Geschmacksknospen. Sie docken an einem für sie zuständigen Rezeptor an. Die Sinneszelle schickt dann im Anschluss ein Nervensignal an das Gehirn, wodurch die Geschmackseindrücke entstehen.

Warum lieben wir gerade den süßen Geschmack so sehr?

Die Vorliebe für Süßes wird uns quasi in die Wiege gelegt - süß ist der einzige Geschmack, der eingeboren ist. Schon Säuglinge nehmen süß als angenehm wahr. Außerdem ist das erste Lebensmittel, das wir zu uns nehmen, ebenfalls süß: Muttermilch besteht fast nur aus Zucker und Fett. Die liebliche Geschmacksrichtung ist mit Sicherheit und angenehmem Gefühl verbunden. Auch evolutionär lässt sich diese Präferenz erklären: Kohlenhydrate, die uns wichtige Energie liefern, schmecken süß. Bitteres und Saures kommt häufig in giftigen Pflanzen vor, verdorbene Lebensmittel schmecken vornehmlich sauer. Die Unterscheidung der verschiedenen Geschmäcker war für unsere Vorfahren demnach überlebenswichtig.